„Freikirche – Freiwilligkeitskirche – Landeskirche“ heißt das Seminar, das KI-Freikirchen-Referent Dr. Lothar Triebel seit dieser Woche an der Goethe-Universität Frankfurt a.M. hält. In diesem Seminar wird unter dem Leitbegriff „Freiwilligkeit“ untersucht, wie Frei- und Landeskirchen organisiert sind, warum das jeweils so ist und wie Christ*innen real in den existierenden Kirchen bzw. Gemeinden leben.

14 Student*innen haben sich für diese Lehrveranstaltung des Sommersemesters 2021 angemeldet. Sie studieren teilweise auf Grundschullehramt, teilweise für Haupt- und Realschule; etwa die Hälfte ist im Magisterstudiengang eingeschrieben (manche davon möchten Pfarrer*in werden), und drei studieren Religionswissenschaften.

Wenn Konfessionskunde an Universitäten unterrichtet wird, dann zumeist im Rahmen der Kirchengeschichte. Ökumenewissenschaftliche Lehrveranstaltungen finden meistens im Kontext der Systematischen Theologie statt. Das Besondere in Frankfurt ist, dass, wie schon vor zwei Jahren, das Seminar zu „Freikirchen“ in der Praktischen Theologie angesiedelt ist. Und es waren Studierende gewesen, die auf die Lehrstuhlinhaberin „Praktische Theologie“ mit dem Wunsch zugekommen waren, zu diesem Thema etwas lernen zu können; sie wandte sich daraufhin an das Konfessionskundliche Institut Bensheim (KI).

Der Verortung in der Praktischen Theologie entsprechend fand das Seminar „Freikirchen – Frömmigkeit und Gottesdienstkultur“ 2019 teilweise als Blockveranstaltung statt, um gemeinsam freikirchliche Gemeinden in ihren Gottesdiensten besuchen zu können. Vorbereitet durch ein studentisches Referat und mit an den Gottesdienst anschließenden Gesprächen mit Gemeindegliedern und Pastoren wurden so wissenschaftlich reflektierte gemeinsame Lernerfahrungen gemacht. Ähnliches war für 2020 geplant, musste aber aus Covid-19-Gründen zwei Mal verschoben werden.

Da sich die Coronasituation leider noch nicht grundlegend verändert hat, wurde das Seminar „Freikirche – Freiwilligkeitskirche – Landeskirche“ jetzt auf Wunsch der Universität als online-Lehrveranstaltung neu konzipiert. Das ermöglicht, im Lauf des Semesters immer wieder Expert*innen aus verschiedenen Freikirchen in das Seminar hinzuzuschalten, u.a. einen Bischof, eine Professorin und einen Oberkirchenrat.

Wie hinsichtlich der Studiengänge, so ist auch in Bezug auf Alter und Semesterzahl sowie Konfession und Vorbildung die Teilnehmerschaft sehr heterogen. Aus Landes-, Frei- oder römisch-katholischer Kirche, fast frisch von der Schulbank oder mit bereits abgeschlossenem Studium der Musikwissenschaft, Jura oder Medizin, mit und ohne Berufserfahrung, ohne und mit Migrationshintergrund – die Lernenden sind so unterschiedlich wie die Kirchen, um die es in diesem Seminar geht.

Nachwuchsgewinnung für Konfessionskunde ist eine der ständigen Aufgaben des KI. Dafür organisieren dessen Referent*innen „Junge Foren“ (außer für Orthodoxie mittlerweile auch für Freikirchen und ab 2021 auch für Anglikanismus), sind als Mentor*innen für Praktikant*innen im KI da und unterrichten eben auch bisweilen an Universitäten. Die dadurch entstehenden Kontakte und die dadurch zugänglichen Ressourcen (insbesondere elektronische Publikationen) verbessern wiederum die Forschungsmöglichkeiten der KI-Referent*innen.

Ansprechpartner

Pfr. Dr. Lothar Triebel
Referat Freikirchen

Telefon

06251.8433.22