Freikirchen sind zu einem Thema kritischer medialer Diskurse geworden und werden dabei häufig in einen Zusammenhang mit der Ausbreitung evangelikaler Bewegungen und mit Fundamentalisierungsprozessen der christlichen Religion gestellt. Ein nicht geringer Teil der Informationsanfragen, die an evangelische und katholische Weltanschauungsbeauftragte gerichtet werden, bezieht sich auf neue christliche Gemeinschaftsbildungen. Die etablierten Kirchen und Gemeinschaften sind mit einer neuen stilistischen Vielfalt in den Ausdrucksformen christlicher Frömmigkeit konfrontiert. Migration, Mission und religiöse Globalisierung verschärfen nicht nur kulturelle, weltanschauliche und religiöse Pluralisierungsprozesse. Sie verstärken auch die innerchristliche Vielfalt. Menschen distanzieren sich heute von bestehenden Gemeinden und Kirchen. Zugleich lassen sich neue Sammlungsbewegungen, Gemeinschaftsbildungen und Gemeindegründungen beobachten, und zwar in bestehenden Kirchen und Freikirchen, zum Beispiel in geistlichen Gemeinschaften oder Richtungs- und Personalgemeinden, aber auch – in den letzten Jahrzehnten zunehmend – außerhalb von ihnen. An die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), ebenso an die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) werden von einzelnen dieser Gemeinschaften Anträge auf Gastmitgliedschaft gestellt.

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Reinhard Hempelmann
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin
www.ezw-berlin.de

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