Der Träger: Evangelischer Bund

Der Evangelische Bund (EB) wurde 1886 gegründet und stellt noch heute einen der größten protestantischen Verbände in Deutschland dar. Als Konfessionskundliches und Ökumenisches Arbeitswerk der EKD ist er Träger des Konfessionskundlichen Instituts (KI) mit Sitz im südhessischen Bensheim.

Das KI wird außerdem getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland und einzelnen Landeskirchen, die sich besonders finanziell engagieren – zur Zeit sind das die Landeskirchen Hessen und Nassau, Baden und Pfalz. Die Träger nehmen ihre Verantwortung im Kuratorium wahr. Der Vorsitz im Kuratoriums ist zur Zeit vakant. Zuletzt hatte der kürzliche verstorbene Landesbischof i.R. Prof. Dr. Friedrich Weber (Wolfenbüttel) dieses Amt inne.

„Evangelisch und ökumenisch“

Aus den Grundsätzen des Evangelischen Bundes
(vom 22. September 1993)

Evangelische Einheit

In der Einigung des Protestantismus sehen wir eine vorrangige Aufgabe. Wir bejahen die Vielfalt reformatorischer Kirchen, welche aus evangelischer Freiheit erwachsen sind, aber wir finden uns mit ihrem gegenwärtigen Nebeneinander nicht ab. Wir halten es für nötig, dass sich die evangelischen Kirchen auf der Basis eines gemeinsamen Verständnisses des Evangeliums gegenseitig voll anerkennen. Eine einheitliche Institution oder Union muss nicht das Ziel sein. Jedoch sollte die in der Leuenberger Konkordie 1973 vereinbarte “Zeugnis- und Dienstgemeinschaft” der evangelischen Kirchen in Europa in einer synodalen Struktur verwirklicht werden. Wir pflegen die Gemeinschaft mit den evangelischen Minderheitskirchen in Europa und treten für eine Kirchengemeinschaft mit evangelischen Freikirchen und mit der Anglikanischen Kirche ein. Als Evangelischer Bund haben wir teil an aktuellen innerkirchlichen Auseinandersetzungen und suchen sie durch gemeinsame theologische Arbeit auf den verschiedenen Ebenen kirchlichen Lebens zu klären.

Ökumenische Einheit

Wir arbeiten für eine wachsende Gemeinschaft der Christen und Kirchen. Wir sehen das Ziel des ökumenischen Dialogs in einer versöhnten Verschiedenheit orthodoxer, katholischer und evangelischer Kirchen, nicht in einer Verwaltungseinheit oder Welteinheitskirche. Wir unterstützen nach Kräften die ökumenische Zusammenarbeit in den Ortsgemeinden, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, die Konferenz Europäischer Kirchen und den Ökumenischen Rat der Kirchen. In der evangelisch-katholischen Ökumene bejahen wir eine Gemeinschaft mit, aber nicht unter dem Papst. Die gegenseitige Anerkennung als Kirchen soll sich in gemeinsamen Gottesdiensten und gemeinsamem Zeugnis und Dienst in der Welt bekunden. Wir wirken Missverständnissen, Vorurteilen und Kirchengesetzen entgegen, welche die ökumenische Gemeinschaft in Familien, Gottesdiensten und kirchlicher Arbeit in der Welt erschweren oder verhindern. Jenseits von utopischem Enthusiasmus und lähmender Resignation treten wir für eine nüchterne und beharrliche ökumenische Arbeit ein.